Wenn Protest aus der Dose weltweit bekannt wird
Kunst bewegt und beeinflusst das Leben vieler Menschen. Dank sozialer Medien wie Facebook, Twitter & Co. erreichen künstlerische Trends mittlerweile jedoch nicht mehr nur eingeschränkte Personenkreise, sondern ganze Massen – und das besonders schnell und einfach. Die Street Art von Banksy ist so ein Fall von Kommunikationsguerilla: Mysteriös, viel diskutiert und extrem spannend. Das Ausnahmetalent Banksy schafft es derzeit wie kaum ein anderes, Kunst modern zu interpretieren und damit Millionen von Menschen zu erreichen und zu begeistern. Die Werke des britischen Graffiti-Sprayers sind sogar so begehrt, dass sie bei Auktionen mitunter im sechsstelligen Bereich gehandelt werden.
Mysteriöser Künstler aus Bristol
Um seine Kunst verstehen zu können, sollte man wie so oft die Geschichte und Denkweise des Künstlers kennenlernen. Das ist im Fall von Banksy jedoch gar nicht so einfach, denn der Street Artist bemüht sich rege, seine wahre Identität geheim zu halten. Dieser Hauch des Mysteriösen macht sicherlich auch einen Teil des Hypes um seine Person aus, denn die ganze Kunstwelt rätselt, wer hinter der genialen Street Art steckt. Da seine Bücher unter dem Namen Robin Banksy erscheinen, wird gemutmaßt, dass sein echter Name Rob, Robert oder Robin Banks lauten könnte. Geboren wurde Banksy wohl 1974 in Bristol in Großbritannien, wo er bereits mit seinen frühen Werken für Aufsehen sorgte. Verständlicherweise wollten die Bewohner seiner Heimatstadt nämlich schon damals wissen, wer die Figuren und Formen an die Wände und Mauern ihrer Stadt gebrusht hat. Die Spekulationen darum sorgten dann dafür, dass Banksys Kunst schnell auch im modernen London bekannt wurde – und dort sind seine Schablonengraffitis mittlerweile fester Bestandteil des Stadtbilds.
Unkonventionelle Herangehensweise
Die Grenzen Englands hat Banksys mit seiner Street Art-Kunst jedoch längst hinter sich gelassen. Die kreativen Kunstwerke, die seine eigene, alternative Sicht auf politische und wirtschaftliche Themen darstellen, sind weltweit bekannt. Das liegt einerseits an den Street Art-Werken selbst, bei denen Banksy häufig auf bekannte Motive zurückgreift, die er dann modifiziert. Oftmals sind es nur minimale Abweichungen vom Original, die die ursprüngliche Aussage oder Intention eines Bildes oder Motivs jedoch komplett verändern und so zum Nachdenken anregen. Andererseits liegt es vor allem aber auch an seiner unkonventionellen Art, denn der Künstler schreckt auch nicht davor zurück, seine eigenen Arbeiten ungefragt in bekannten Museen aufzuhängen. 2005 tauchten seine Werke so unter anderem im Metropolitan Museum of Art, im Londoner Tate Modern und dem Louvre auf.
Street Art in den sozialen Medien
Was die Werke von Banksy zusätzlich auszeichnet, ist ihre moderne Art und die zahlreichen Interpretationsmöglichkeiten, die damit einhergehen. Jedes Bild lässt Raum für eigene Ideen und Auslegungen – und das ist wohl auch die Kernintension Banksys: kostenlose Kunst für jedermann, die zum Nachdenken anregt. Um sein Schaffen und seine Kunst einem möglichst breiten Publikum bekannt und zugänglich zu machen, bedient sich der Engländer sehr geschickt der modernen Medien. Längst sind seine YouTube-Videos, bei denen er beispielsweise die Entstehung seiner Graffitis zeigt, auf der ganzen Welt bekannt und lassen Menschen über den ganzen Globus hinweg Anteil an seiner Kunst haben. Insbesondere seine atemberaubende Geschwindigkeit und das unbeschreibliche Talent inspirieren viele Künstler zur Nachahmung seiner Werke. Man darf sich also vermutlich zu Recht auf viele weitere Werke von Banksy & Co. freuen…
Foto: Banksy